Bericht der Dresdenfahrt 2001


Unter dem Motto „öfter mal was Neues“, wie es sich im Nachhinein herausstellte, starteten wir am 30. November 2001 unsere Reise nach Dresden. Wir, das sind der Städtische Kinder- und Jugendchor, das Blockflötenensemble ‚aulophilia’ und  der Chor ‚Rondo Cantando’ in Begleitung einiger (Familien-)Angehöriger.

Nach einer turbulenten Fahrt von neun Stunden und fünf Staus kamen wir frohen Mutes am Jugendgästehaus an. Hier wurde ein Teil der bunt gemischten Reisegruppe einquartiert. Der Rest der Gruppe fuhr weiter zum Haus der Diakonie. Dort traten einige Probleme bei der Parkplatzsuche und der Zimmerverteilung auf.

Schließlich erreichten wir mit einer Stunde Verspätung das Park-Plaza-Hotel, um dort unser erstes Konzert zu geben. Zuvor wurde für unser leibliches Wohl gesorgt. Die Tatsache, dass während unseres Auf-trittes drei Leute wegen Übelkeit abtreten mussten, war allerdings nicht auf unseren Gesang zurück zu führen. An diesem Abend sehnten sich alle nach einem warmen, weichen Bett.

Nach einer erholsamen Nacht stärkten wir uns bei einem ausgiebigen Frühstück. Da wir nach genau 30 Minuten freundlich aus dem Raum geworfen wurden, wollten einige ihre Banane mit hinaus nehmen. Allerdings hätten wir uns vorher mit den Konsequenzen vertraut machen sollen, die aus dem allseits bekannten (?) Bananenparagraphen Absatz drei entstehen können. Voller Elan, mit der Chorkleidung im Gepäck, traten wir die Stadtrundfahrt an. Nach einigen Metern entschieden wir uns einstimmig, jedoch unfreiwillig, zu Fuß weiter zu gehen. Auch gutes Zureden und tolle Ratschläge halfen nichts, der Bus rührte sich nicht mehr von der Stelle. Allen Klischees zuwider war es nicht die junge, sondern die ältere Generation, die sich über den kleinen Fußmarsch beklagte.

Unsere wunderbare, charmante, kompetente Reiseführerin, die sich ihre Kraft und Ausdauer durch die Zigaretten anderer Leute holte, präsentierte uns die wunderbarsten Sehens-würdigkeiten von Dresden lang und ausgiebig, wobei wir das Vergnügen hatten, die einzig wahre, berühmte Stollenbäckerei besuchen zu dürfen. Der Rundgang durch die grandiose Backstube dieser Stollenbäckerei hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, sodass wir nicht mehr dazu kamen, Tickets für die Rückfahrt mit der Straßenbahn zu kaufen (hatten wir auf der Hinfahrt übrigens auch  nicht).

Am hoffnungslos überfüllten Striezelmarkt angekommen, vertrieben wir uns bei wunder-barem, aber ziemlich kaltem Wetter die Zeit. Mit vollen Bäuchen und leuchtend roten Nasen (vom Glühwein oder der Kälte?) trafen sich alle in der Schlosskirche wieder, welche unschein-bar wärmer war. Zur Freude der anderen Besucher stimmten alle zu einer kleinen Probe vor unserem bevorstehenden Konzert am Abend an. Auch hierzu kamen wir wie am vorherigen Abend mal wieder überpünktlich an.

Umziehen in Rekordzeit war mittlerweile eine leichte Übung für uns, auch in kleinen Räumen und auf engen Fluren. Vorsichts-halber blieben unsere Invaliden vom Vortag lieber direkt im Publikum von ca. 25 Zuhörern.
Doch egal welches Publikum und Anzahl der Besucher, wir geben immer unser Bestes.

Nach diesem ziemlich anstrengenden Tag beschlossen alle noch einmal etwas auf dem Weihnachtsmarkt essen zu gehen, nur eine kleine Gruppe von Leuten hatte dazu keine Lust und einigte sich, zum Jugendgästehaus zu laufen. Doch anstatt den kürzeren Weg vom Striezelmarkt aus zu gehen, waren sie mutig und liefen zwei Stunden mit einem Stadtplan bewaffnet durch Dresden. Nach Fragen von Passanten kamen sie schließlich am Jugendgästehaus an.

Am nächsten Morgen hatten wir das Glück, später frühstücken zu können, doch die Dauer des Frühstücks war, wie am Tag zuvor, die gleiche. Gestärkt und frohen Mutes, mit dem Gepäck schon im Bus, machten wir uns kurze Zeit später mal wieder auf den Weg zum Striezelmarkt, um dort unser drittes und somit letztes Konzert zu geben. Danach hatten wir noch Zeit, letzte Besorgungen zu machen.

Gestärkt machten wir uns nach drei Tagen Stress und viel Spaß auf den Weg zum heißgeliebten Bottrop.  

M. Budrus, A. Knauer, S. Kowalczyk, B. Nikolayzik